Nachdem im Januar 1942 die sowjetische Heeresgruppe „Westfront“ die deutsche Linie im Raum Kaluga–Belew durchstoßen hatte, befanden sich die Sowjets im Vormarsch auf Juchnow. General Gotthard Heinrici, Kommandeur des XXXXIII. Armeekorps, sollte zwischen Juchnow–Gschatsk–Rschew eine neue durchgehende Front aufbauen. Doch vorher gelang es dem sowjetischen 1. Garde-Kavalleriekorps, von Juchnow aus tiefer nach Nordwesten vorzudringen und das Gebiet südlich der Stadt Wjasma zu erreichen. Damit standen motorisierte und berittene Truppen der Sowjets tief im Hinterland der 4. Armee, noch bevor die für die deutschen Verbände befohlene neue Linie erreicht werden konnte. Außerdem waren im Raum Wjasma Luftlandetruppen der Sowjets abgesetzt worden, des weiteren war es dem sowjetischen 2. Garde-Kavalleriekorps gelungen, von Wolokolamsk aus in Richtung Wjasma vorzustoßen. Damit drohte die Einkesselung der 4. Armee. Daß dies nicht geschah, war den hohen Verlusten und der Erschöpfung der sowjetischen Verbände geschuldet. Nur das 2. Garde-Kavalleriekorps und drei Luftlandebrigaden kämpften noch im Raum um Wjasma.
Die Zeit wurde genutzt, um bis zum März 1942 der Heeresgruppe Mitte siebzehn neue Divisionen aus dem Westen zuzuführen. Im Frühjahr hatte sich die Lage am Mittelabschnitt der Ostfront weitgehend stabilisiert. Nur bei Orel und Rschew wurde noch immer erbittert gerungen. Aber auch im Raum um Juchnow war die Lage noch nicht bereinigt. Die von Roslawl heraufführende Rollbahn spielte in den Überlegungen der Sowjets für ihre nächste Offensive eine tragende Rolle. Wenn es ihnen gelingen würde, die für die dort kämpfenden deutschen Truppen als Nachschubader wichtige Rollbahn zu unterbrechen, dann würden die zwölf Divisionen mit einem Schlag von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten.
Im Raum Fomino nordöstlich von Spass Demensk bis hart westlich von Juchnow standen Teile der russischen 50. Armee stellenweise nur wenige hundert Meter von dieser wichtigen Straßenverbindung entfernt. Seit dem Frühjahr kam es hier zu heftigen Kämpfen mit dem immer wieder angreifenden Gegner. Fomino und die dazugehörende Höhe gleichen Namens waren ein wichtiger Punkt sowohl in der deutschen Verteidigung als auch in den Überlegungen der Russen. Wer die Höhe hatte, der hatte auch die Kontrolle über die nördlich davon verlaufende Rollbahn. Nichts im Umkreis von mehreren Kilometern blieb vor den Blicken der auf der Anhöhe sitzenden Artilleriebeobachtern verborgen. Hier nahm ein weiteres blutiges Ringen seinen Anfang, denn die Höhe verbarg ein Geheimnis, das den Deutschen zum tödlichen Verhängnis werden konnte…