A-Träger oder Artillerieträger, von den Seeleuten scherzhaft, ihrem Aussehen und dem hauptsächlichen Einsatzgebiet nach „Kanalflundern“ genannt, waren eigentlich eine Notlösung der Kriegsmarine. Mit den A-Trägern hatte die deutsche Seekriegsleitung aus der Not eine Tugend gemacht. Nach dem abgebrochenen Unternehmen „Seelöwe“, der Invasion in England 1940, lagen in den Häfen Frankreichs, Belgiens und der Niederlande Marinefährprähme ungenutzt auf Reede. Zudem verfügte die niederländische Küstenhandelsschiffahrt über Hunderte von Küstenschiffen, von denen die meisten eine größere Tonnage aufwiesen. Diese Prähme und Küstenschiffe wurden auf Werften im Westen umgebaut, um mit ihnen gegen die britischen Torpedo-Motor- und Kanonenboote operieren zu können. Zwei Klassen entstanden: Küstenmotorschiffe von etwa 200 Tonnen wurden zu Leichten Artillerie-Trägern und Schiffe von 300 bis 400 Tonnen zu Schweren Artillerie-Trägern umgerüstet. Für den Umbau der Schiffe zu Artillerieträgern entfernte man die Bug- und Hecklandungsklappen und zog dafür senkrechte Stahlwände hoch. Die flachen Boote erhielten eine außerordentlich starke Armierung und boten durch ihren geringen Tiefgang und die wenigen Aufbauten der gegnerischen Artillerie und den feindlichen Torpedos nur ein schlechtes Ziel. Diese Boote wurden von den Geleitführern West zum Schutz der Handelsschiffe eingesetzt, die aus Spanien und Portugal, zum Teil auch aus Übersee, mit wichtigen Rohstoffen für deutsche Häfen bestimmt waren.
Auch bei Verminungs- und anderen Spezialaufgaben setzte man die A-Träger, die allerhöchstens zehn Knoten liefen, einzeln und als Verband ein. Sie gehörten unter anderem mit mehreren Flottillen zu den Hunderten Schiffen, die 1945 die Flüchtlinge aus den ostdeutschen Häfen evakuierten.
Die Besatzung von AF 52 unter dem Kommando von Leutnant zur See Borter fuhr Geleit im englischen Kanal, Flottillenchef Kapitänleutnant Litzeler koordinierte die Geleite in dem schwer bewachten britischen Gebiet. Schnellboote, Küstenbatterien und Luftangriffe setzten den Trägern schwer zu, aber noch gravierender waren die Einsätze gegen Land, bei denen die Geschützbedienung von AF 52, Hein Döring und Gottlob Brändle, eingesetzt waren.