Der Harz, heute Nationalpark, 1945 Schauplatz der letzten Kämpfe, die im Zweiten Weltkrieg ausgetragen wurden. Hier lieferten sich die deutsche Wehrmacht und hauptsächlich US-Truppen erbitterte Gefechte um jeden Meter Boden, um jedes kleine Dorf, selbst um den Brocken, der am 20. April von der US-Armee besetzt wurde.
Die „Festung Harz“ – ein Begriff, der geprägt wurde durch die bedingte Unwegsamkeit des Geländes, die in den letzten Kriegswochen einen erheblich länger anhaltenden Widerstand der deutscher Truppen ermöglicht hatte – war endgültig gefallen. Doch zuvor war die 11. Armee unter General Walther Lucht mit der Verteidigung beauftragt worden. Letzte Hoffnungen wurden gesät, daß nach einem Zusammenschluß mit der 12. Armee unter General Walther Wenck – die sich im Anmarsch befinden sollte – die alliierten Truppen hier zum Stehen gebracht werden konnten. Das war Wunschdenken wie die angekündigten Wunderwaffen, aber die deutsche Wehrmacht mobilisierte dadurch letzte Kräfte. Noch im März wurde die Division „Potsdam“ aus Resten der 85. Infanterie-Division (ID) unter dem Kommando von Oberst Erich Lorenz aufgestellt, die, der 12. Armee unterstellt, im Harz einen Kampfraum zwischen Quedlinburg und Wernigerode gegen die anrückenden Alliierten verteidigen sollte. Ein Unternehmen, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war, aber die Landser nahmen die Herausforderung an und stellten sich der alliierten Übermacht in Elbingerode. Die zusammengewürfelten Truppenteile der ID „Potsdam“ wurden mit der 26. und 326. ID im April 1945 auf einen engen Schlauch von fünfzehn Kilometern Länge und etwa zehn Kilometern Breite im Harzkessel sammengedrängt.
Trotz der militärisch aussichtslosen Lage wurde der längst verlorene Kampf weitergeführt. Es gab zwar Stimmen, die dem Kämpfen ein Ende bereiten wollten, aber die Offiziere aller noch fechtenden Truppenteile waren zwischen ihrer Eiderfüllung und der Sinnlosigkeit des Krieges hin- und hergerissen. Wie die Landser der ID „Potsdam“ die letzten Tage bis zur Kapitulation im Harz erlebten, beschreibt der vorliegende Band eindrucksvoll. Die Leser begleiten Feldwebel Neubeck und seine 50 Zugkameraden durch den Harz und werden am Ende erfahren, wer der letzte der Kompanie ist.
64 Seiten - Heftroman